Was ist Yoga?
Yoga ist eine mehr als 3.000 Jahre alte Übungsmethode aus Indien, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. Die Wurzeln des Yoga stammen aus dem Hinduismus. Beim Yoga im alten Indien ging es darum, Meditation durch Erleuchtung zu bekommen. Der indische Gelehrte Patanjali hat bereits vor mehr als 2.500 Jahren in seinem Werk „Yoga Sutra“ die Kunst, die Wissenschaft und die Philosophie des Yoga niedergeschrieben. Das Wort „Yoga“ stammt aus der indischen Gelehrtensprache „Sanskrit“. Es hat denselben Wortstamm wie das Wort „Joch“. Anjochen, also anschirren, zusammenbinden; ein Anspannen, Anschirren der Seele an den Körper. In der indischen Kultur haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Yoga Traditionen entwickelt. Manche Arten befassen sich nur mit der Meditation, andere Formen betonen die Askese. Andere sind überwiegend auf körperliche Übungen ausgerichtet.
Wir in der westlichen Welt verstehen unter Yoga einen körperbetonten Ansatz, verbunden mit Atem- und Entspannungstechniken. Diese Form des Yoga nennt man „Hatha Yoga“, was soviel bedeutet wie „kraftvolles Yoga“. Es ist die bei uns bekannteste und verbreitetste Yoga Art und bildet für viele den Einstieg. Hatha Yoga hat eine lange Tradition, es existiert bereits seit dem 15. Jahrhundert. Damals ging es zunächst darum, durch bestimmte Übungen den Körper zu kräftigen, damit man möglichst lange meditierend sitzen konnte. Nach und nach entdeckte man die positiven Wirkungen auf den gesamten Körper. Hier werden die Muskeln nicht wie bei gymnastischen Übungen gedehnt oder kräftig angespannt, sondern nur behutsam und leicht gestreckt.
Yoga befreit dauerhaft von:
- Stresssymptomen
- Rückenbeschwerden
- Verdauungsproblemen
- Kopfschmerzen
- Nervosität und Unruhe
- Und verschiedenen anderen Beschwerden
Hatha Yoga nach Selvarajan Yesudian
Besondere Merkmale des Yoga-Unterrichts nach Yesudian sind:
- Klar strukturierter Aufbau der Yogastunde
- Ausführung der Übungen mit geschlossen Augen, wenn möglich
- Konzentration und Bewusstseinslenkung
- Verstärkung der positiven Wirkung durch Bekräftigungsformeln
- Entspannte Ausführung der Übungen durch Forcierung
- Ruhige Stimmführung des Lehrenden
Selvarajan Yesudian (1916-1998)
Selvarajan Yesudian war Sohn eines indischen Arztes. Er war als Kind durch lebensbedrohliche Krankheiten geschwächt. Bereits als Jugendlicher erlebte er die Segnungen des Yoga am eigenen Leib. Aus diesem Verständnis heraus wurde er ein großartiger Vermittler der Wirkungen und Möglichkeiten dieser Übungen. Im Jahr 1936 kam er nach Ungarn um Medizin zu studieren. Er wirkte als Yogalehrer, was durch die Wirren des zweiten Weltkrieges unmöglich wurde, so floh er in die Schweiz. Zusammen mit Elisabeth Haich eröffnete er 1948 in St. Gallen die erste Yogaschule. Weitere folgten später in Zürich, Bern und Ponte-Tresa. Yesudian galt als freundlicher und bescheidener Mensch. Über seinen persönlichen Weg sagte er:
„Im eigentlichen Sinne wandle ich in den Fußstapfen des Buddha!“
Über Yin Yoga
Faszien und Bänder sind wie Yin Gewebe. Muskeln und Blut sind Yang Gewebe. Faszien sträuben sich gedehnt zu werden und kommen sehr langsam in ihre Ursprungslänge zurück. Muskeln dehnen leichter und kommen schneller in ihre Ausgangslage zurück. Yoga-Haltungen können Yin sein, wenn sie 2-10 Minuten gehalten werden. Yoga-Haltungen können Yang sein, wenn sie 2-30 Sekunden gehalten werden. Alle Gewebe haben Yin und Yang Eigenschaften.
Gründe Yin zu praktizieren:
- Stimulation des Fasziengewebes
- Befeuchtung des Gewebes
- Es wirkt Fixierungen entgegen
- wirkt Immobilität entgegen
- Wassermoleküle werden neu ausgerichtet
- Giftstoffe werden ausgeschwemmt
- Stimulation der Zellbildung
Kurz und gut, es regt in sehr wirkungsvoller Weise die Gesundheit an.